Wir blicken auf das Jahr 2021 mit viel Freude zurück. Wir haben im Juni an Stelle des Tierparkfestes einen „Tag der offenen Tür“ veranstaltet. Die Besucherinnen und Besucher, vor allem aber die Kinder, konnten verschiedene Posten im und um den Tierpark besuchen. Sie erhielten dabei Einblick hinter die Kulissen der Organisation und durften Informationen zu den Tieren erfahren. Während des Postenlaufs konnten die Kinder zudem an einem Rätsel teilnehmen. Um das leibliche Wohl unserer Gäste haben sich zwei Foodtrucks gekümmert – auch dies coronakonform. Dieser gut besuchte Anlass wurde weitherum begeistert aufgenommen.
Das Jahr begann aussergewöhnlich. Wegen der pandemischen Situation mussten wir den Park für die grossen und kleinen Gäste schliessen. Die Spaziergänger konnten gleichwohl das Verhalten der Tiere in den Gehegen beobachten. Viele Menschen zeigten sich solidarisch und warfen Geld in die vor dem Park stehende Spendeneule. Im Verlauf des Jahres haben wir Twint eingeführt. Dieses moderne Zahlungsmittel entspricht einem Bedürfnis und wird nun rege genutzt.
Die Mitarbeitenden hatten trotz der Schliessung des Parks viel zu tun. Die Tiere mussten gefüttert und die Ställe ausgemistet werden. Das Futter musste bestellt und die Gehege neu gestaltet werden. Wir konnten deswegen keine Kurzarbeit beantragen und logischerweise kein Homeoffice einführen. Im Mitarbeiterteam gab es zudem eine starke Veränderung. Zwei Abgänge waren geplant, eine lange, krankheitsbedingte Abwesenheit jedoch nicht. Innert zweier Monaten musste eine Mitarbeiterin mit Bewerberinnen für freien Stellen in der Tierpflege zur Probe arbeiten und je nach Eignung, diese auch einarbeiten. Diese Mitarbeitenden leisteten im letzten Jahr einen aussergewöhnlich hohen Einsatz. Inzwischen konnten wir ein sehr gutes, kompetentes Team zusammenstellen, das intensiv zusammenarbeitet und harmoniert.
Grosse Veränderungen haben wir auf Anregung der Tierpflegerinnen in der Volière vorgenommen. Sie konnten Rolf Lanz aus dem Vogelpark Ambigua, der ein versierten Vogelkenner ist, als Ratgeber beiziehen. Er riet uns, eine Vogelart zu verkaufen, da die Tiere sehr viel Unruhe in das Gehege gebracht haben. Wir brachten zwei Amazonen, die sich nicht verstanden haben, in den Vogelpark Ambigua, um sie in eine neue Gruppe einzugliedern und zu vergesellschaften.
In der Volière leben nun mit Zebrafinken und Wellensittichen vor allem Grosssittiche wie die Rotrückenaras, Halsbandsittiche und Pennansittiche sowie 4 Mönchssittiche. Zudem sind zwei schneeweisse Kakadus in der kleineren Volière zu sehen. Auf Anregung von Rolf Lanz und der Tierpfleger liessen wir einen Bachlauf in der Volière bauen. Die Vögel sollen im Becken und im Bach baden, was sie inzwischen sehr gerne machen. Der Bachlauf wurde grosszügig von der Zunft zu Rebmessern und vom Erlenhof Zentrum gesponsert.
Eine Erweiterung benötigte auch der Ziegenstall. Zwei rangniedrige Tiere der sechs Mitglieder zählenden Ziegengruppe wurden von den anderen Tieren nicht in den Stall gelassen. Sie mussten im Freien übernachten. Dies war vor allem bei den vielen Starkregen im vergangenen Sommer ein grosses Problem. Auch im Winter benötigten diese Ziegen einen besseren Schutz vor der Kälte und Nässe. Den Anbau haben wir im Spätherbst vom Erlenhof Zentrum bauen lassen. Novartis hat 6000 Franken für den Umbau gespendet.
Im Hirschgehege hat sich Stier Onyx gut in seine neue Rolle als Männchen eingelebt. Im Sommer ist sein erster Nachwuchs auf die Welt gekommen. Ein weiteres Kitz hat ein Weibchen gelegt, das von einem anderen Stier gedeckt wurde. Die beiden Jungtiere sind weiblich, eines eher dunkel und eines sehr hell.
Der Dauerregen im Sommer und teilweise auch im Herbst hat sich auf die Besucherzahl ausgewirkt. An den offenen Nachmittag verzeichneten wir 8354 Gäste; das sind rund 1000 weniger als im Rekordjahr 2019. Der Rekordmonat war der Oktober 2021, der schlechteste der November. Im November hat es an vielen Wochenenden geregnet.
An dieser Stelle möchten wir ganz herzlich dem neuen Statistiker Roger Lièvre für seine wertvolle Arbeit danken, und Monika Kilcher, für die administrative Unterstützung. Auch danken wir den vielen Aufsichtspersonen, die im freiwilligen Einsatz stehen und gewissenhaft Woche für Woche die Aufsicht übernehmen.
Corona machte uns auch bei den Veranstaltungen einen Strich durch die Rechnung. Jeden Anlass mussten wir flexibel organisieren. Die Mitgliederversammlung war ursprünglich auf Ende März geplant. Pandemiebedingt beschlossen wir bereits im Januar, dass wir eine schriftliche Versammlung durchführen müssen. Die Corona-Verordnung des Bundes forderte die Vereine auf, die Mitgliederversammlungen schriftlich durchzuführen, damit die Mitglieder trotz Pandemie ihre Rechte ausüben können. An der Abstimmung nahmen über 100 Mitglieder teil; deutlich mehr als bei einer Präsenzveranstaltung.
Im Herbst konnten wir das Helferessen praktisch ohne Einschränkungen durchführen. Mit diesem Anlass bedankt sich der Vorstand bei allen freiwilligen Helfern, die als Aufsichtspersonen tätig sind oder am Tierpark-Anlass mitgemacht haben. Auch der Sponsoren-Apéro konnten wird ohne Auflagen organisieren An beiden Anlässen verzeichneten wir aber deutlich weniger Gäste als in den Jahren zuvor. Der Santiglaus-Anlass viel buchstäblich dem Regen zum Opfer. Wir hatten zwar einen schönen Santiglaus, aber nur wenige Gäste.
Mit der Gemeinde standen wir seit 2019 in einem intensiven Austausch. Es ging um den neuen Leistungsvertrag. Die Gemeinde machte uns schon früh darauf aufmerksam, dass der Gemeinderat eine Kürzung der Subvention um bis zu 20 Prozent ins Auge fasste. Der Einwohnerrat genehmigte schliesslich diese Kürzung – leider auch für den Tierpark. Die neue Leistungsvereinbarung wurde im November verabschiedet und gilt ab diesem Jahr.
Wir diskutierten im Vorstand mehrere Szenarien – Wo können wir Ausgaben einsparen? Müssen wir eine Tierart aufgeben? Müssen wir Angestellte entlassen? Wie kommen wir zu höheren Einnahmen?
Schliesslich beschloss der Vorstand, das bisherige Angebot fortzuführen und dort Einsparungen vorzunehmen, wo sie unsere Gäste eher nicht sehen. Wir lehnten die Aufgabe eine Tierart kategorisch ab und haben in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden Einsparungsmöglichkeiten geprüft. Erfreulicherweise haben uns im letzten Jahr vermehrt auch Stiftungen unterstützt und viele Privatpersonen, denen bewusst war, dass die Subventionskürzung der Gemeinde ein Loch in unsere Kasse reissen würde. Dieses ist nun erstmals in diesem Jahr sichtbar.
Wir haben eine neue Spendenkasse im Park in Betrieb genommen, die einen Blickfang geworden ist.
Der Vorstand traf sich an elf Sitzungen – auch im letzten Jahr zum Teil digital. Es war erneut eine Herausforderung. Einerseits plagte uns die unsichere Lage wegen der Pandemie, andererseits die unsichere Lage wegen den angedrohten Finanzkürzungen. Der Vorstand war erneut hauptsächlich operativ tätig. Trotzdem gelang es uns, ein Leitbild im Entwurf zu erarbeiten, das im 2022 publiziert werden soll. Wir haben uns den grossen Herausforderungen gestellt und das Beste herausgeholt.